Die Kreistagsfraktion der GRÜNEN greift ein Thema auf, das in den Wetterauer Dörfern immer wieder die Gemüter erregt. Der Fachdienst Kreisentwicklung Naturschutz und Landschaftspflege des Wetteraukreises begeht Flächen, insbesondere Streuobstwiesen, und prüft, ob Eingriffe in Natur und Landschaft vorliegen. Stellt er solche fest, schreibt er Eigentümerinnen und Eigentümer an und fordert sie auf, die Eingriffe zu beseitigen. Meist geht es um bauliche Anlagen. Das können Hütten, Zäune, Bauwagen, Wasserfässer, selbst Holzbänke sein. Verstanden wird das Vorgehen vielfach nicht. Es birgt Konfliktpotential. Daher will die Fraktion es im zuständigen Kreistagsausschuss besprechen.
Kreistagsabgeordneter Gerhard Salz dazu: „Grundsätzlich finden wir das Vorgehen der Behörde richtig. Andererseits sehen wir oft verständnislose Reaktionen von Eigentümerinnen und Eigentümern. Das Potential für Unmut ist hoch bis hin zur Demotivation. Bis hin zur Konsequenz, dass Eignerinnen und Eigner sowohl Bewirtschaftung als auch Pflege ihrer Wiesen komplett einstellen und die Flächen sich selbst überlassen. Ein Ergebnis, das niemand wollen kann.“
Die GRÜNEN würden sich hier mehr Fingerspitzengefühl wünschen. Der Schutz von Natur und Landschaft, vor allem der der Streuobstwiesen, braucht motivierte Kümmerer. Deshalb fragen sie sich, wie dieser Schutz mit den Interessen der Eignerinnen und Eigner so in Einklang gebracht werden kann, dass am Ende ein Plus für die Natur steht und deren Engagement und deren Motivation erhalten bleibt. Sie möchten deshalb klären, welche Spielräume es hier gibt und inwieweit es möglich ist, die zum größtmöglichen Nutzen aller anzuwenden.
Die GRÜNEN sind sich sicher, dass auch dem Fachdienst Kreisentwicklung Naturschutz und Landschaftspflege die Problematik bekannt ist. Deshalb halten sie eine sachliche Erörterung des Themas im zuständigen Ausschuss für Regionalentwicklung für angebracht. Sie hoffen, Stichworte Spielräume und Fingerspitzengefühl, dass sich Verfahrenswege ergeben, die hier künftig das Konfliktpotential mindern.