OVAG soll Strom- und Gassperren im kommenden Winter aussetze

Angesichts der steigenden Energiepreise richtet sich der Blick sorgenvoll auf die beginnende kalte Jahreszeit: Wird Strom, insbesondere aber Gas noch bezahlbar sein? Die Linke fordert ein Verbot von Strom- und Gassperren falls Rechnungen nicht mehr bezahlt werden können. Die Bundesregierung hat mit dem dritten Entlastungspaket eine gesetzliche Regelung über das Energierecht angekündigt. Noch aber fehlt sie. Die GRÜNEN im Wetteraukreis wollen, dass die OVAG als kommunaler Energieversorger im kommenden Winter auf solche Sperren verzichtet.

Dazu Isabella McNicol, für die GRÜNEN im Sozialausschuss des Kreistags: „Auch die OVAG verhängt Stromsperren. Voraus geht eine monatelange Nichtzahlung der Rechnungen. Sie werden vier Wochen vorher angedroht. Zuvor aber wird bei Zahlungsschwierigkeiten und Rückständen von mehr als 100 € die Option auf Ratenzahlungen angeboten. Wir gehen davon aus, dass im Fall von Gas genauso verfahren wird.“

Mit 51,7% ist der Wetteraukreis Mehrheitsbeteiligter am ZOV, dem die OVAG gehört. „Deshalb möchten wir“, so McNicol weiter, „dass der Wetterauer Kreistag an die OVAG appelliert, im kommenden Winter sowohl auf Strom- als auch auf Gassperren zu verzichten. Angesichts der durch den Ukrainekrieg in Gang gesetzten rasanten Preisentwicklung muss dieses ‚letzte Mittel‘ ausgesetzt werden. Zwar bliebe die OVAG zunächst auf den Kosten sitzen, die Forderungen aber blieben bestehen.“

„Wir gehen zwar davon aus“, so McNicol abschließend, „dass der Bund über das Energierecht eine Regelung für das Aussetzen der Sperren vorlegen wird. Unabhängig davon haben wir überlegt, was wir zur Vorbeugung gegen das Abstellen der Energieversorgung tun können. Der Appell an unseren Energieversorger, der letzten Endes den Bürgerinnen und Bürgern gehört, erscheint uns da als geeignetes Mittel.“